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Rhedae
Die Stadt der Fuhrwerke
Louis Fedie (1880)
Vorbemerkungen von der Redaktion Octonovo die dieses Werk im Internet publiziert hat:
Das Werk von Louis Fedie hat die Autoren über die "Affäre von Rennes le Château" sehr beeinflusst und dies trotz seiner zahlreichen Fehler. Der Autor, Gelehrter und prominente Persönlichkeit des Aude am Ende des 19. Jh. war kein Historiker im modernen Sinne des Wortes. Aber sein Werk, das zu seiner Zeit einen grossen Erfolg hatte, behandelt die alte Geschichte von Rennes-le-Château auf eine umfassende Art und Weise und liefert zahlreiche Einzelheiten über die geschichtliche Vergangenheit des Dorfes.
Man wirft ihm hie und da vor, dass er zuwenig kritischen Geist hatte angesichts dessen, dass er aus Rennes eine doppelt befestigte Stadt macht vergleichbar mit Carcassonne, oder weil er nicht sehen wollte, dass die Stadt vor den Westgoten gegründet wurde.
Aber ich denke dass diese Fehler bei Weitem kompensiert werden durch die Anzahl von genauen Informationen die er uns gibt und auch weil er seither als Basis für viele Autoren gedient hat, im Speziellen Gérard de SEDE.
Ein Buch das man also mit kritischem Geist lesen sollte.
Vorbemerkungen des Übersetzers (J.Caluori)
Man sollte jedes Buch mit kritischem Geist lesen. Vor allem wenn es sich mit Rennes-le-Château beschäftigt. Allzu viele Halbwahrheit und missverständliche Formulierungen, wenn nicht sogar bewusste Irreführungen haben einen fast undurchdringlichen Dschungel von Rätseln geschaffen, der das wahre Rätsel überdeckt.
Fedie ist nach meinem Wissen der Erste, der sich mit Rennes-le-Château im eigentlichen Sinne befasst hat. Sein Buch ist älter als das berühmte Werk von Boudet (La vraie lange celtique et le Cromleck de Rennes-les-Bains).
Weil ich zu den Quellen des Rätsels gelangen möchte, habe ich mich mit diesem Buch beschäftigt und für meine Freunde, die nicht französisch sprechen, ins Deutsche übersetzt.
Vielleicht ist die Übersetzung hie und da kompliziert zu lesen. Es ist aber zu beachten, dass Fedie ein sehr gewundenes Französisch schrieb selbst wenn man berücksichtigt, dass dieses Buch 1880 entstand. Er war ein "Homme de lettre" und so schrieb er auch, um seine Freunde zu beeindrucken.
RHEDAE war Teil eines grösseren Werks mit Namen "LE COMTE DE RAZES et le DIOCESE D'ALET" (Die Grafschaft Razès und die Diozöse von Alet; Titel siehe Beilage 1) und wurde für die Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft von Carcassonne verfasst. (Boudet war übrigens auch Mitglied dieser Gesellschaft)
Ich habe mich sehr bemüht so wort- und sinngetreu wie möglich zu übersetzen.
(Was nicht immer dasselbe ist! Im Zweifelsfalle habe ich den Sinngehalt so gut wie irgend möglich übersetzt.)
"RHEDAE"
(Rennes-le-Château) (1)
I
Historische Dokumente deren Älteste aus dem 7.Jh. stammen, unter denen ein erhaltener gebliebener Akt in der Sammlung von Capcir figuriert, erwähnen ein Territorium oder vielmehr eine Diözese, in Septimanien gelegen, die sich Rhedesium oder Pagus Rhedensis nennt. Diese Diözese hatte eine Hauptstadt. Was war der richtige Name dieser Hauptstadt? Wo war ihre wirkliche geographische Lage? In welche Epoche fällt ihre Entstehung?
Beim ersten Punkt ist die Antwort einfach. Die zwei Prälaten, die 789 von Karl dem Grossen als Richter-Kommissare nach Septimanien geschickt wurden, wiesen auf die Stadt Rhedae hin, die sie mit Narbonne und Carcassonne in einem Atemzug nannten.
Diese Erwähnung von Rhedae, klassiert von diesem Teil des Klerus als eine bedeutende Stadt, bedarf keines Kommentars. Es handelte sich sicher um eine der bedeutendsten Städte von Septimanien, die nur die Hauptstadt der Diözese sein konnte und dieser den Namen gegeben hatte. BESSE, einer der Historiker die man gerne konsultiert, ist geneigt zu glauben, dass im Laufe des 6.Jh. die Bischöfe von Carcassonne, von den Ariens von ihrem Sitz verjagt, ihre provisorische Residenz in Rhedae eingerichtet hatten. Dies ist also der Beweis, dass in einer Epoche vor dem 7. Jh. nicht nur eine Stadt bestanden hat, sondern eine bedeutende Stadt, die die Hauptstadt von Rhedesium war.
Es verbleibt uns zu untersuchen, wo die geographische Position dieser Stadt war und über ihre Gründung zu recherchieren.
Kein Historiker gibt Hinweise auf den Ursprung, die Wichtigkeit und die historische Rolle der Stadt Rhedae. Ihre Gründung ist so mysteriös, dass es scheint, als ob die Chronisten und Archäologen entmutigt wurden.
Man hat ihr nicht die Ehre erwiesen eine Fabel oder eine Legende zu kreieren um den Beginn zu erklären. Diesen volkstümlichen Nimbus von
Herrlichkeit, der die Geburt von gewissen Städten der gallischen Narbonnaise, speziell Carcassonne umgibt, fehlt hier völlig. Man sagte, dass sie als Ganzes entstanden ist und erst einige Jahrhunderte nach der Gründung entdeckt wurde. Wir finden die Erklärung dieses historischen Phänomens in der Tatsache, dass die Entstehung der Hauptstadt Rhedesiums nach der römischen Besetzung jedoch bevor die soziale Konstitution Gestalt annahm, die sofort nach der Eroberung durch die Westgoten in der Narbonnaise stattfand. Das erklärt gewisse irrtümliche Kommentare deren eine Rhedae als eine Original-gallische Stadt sehen, während die anderen die Gründung als eine römische Kolonie betrachten.
Der gleiche Irrtum wurde von gewissen Historikern gemacht, wenn es um die exakte Bestimmung der Lage und Ausdehnung der Stadt Rhedae ging. Die einen glaubten, dass sie im Land von Chercorb oder Kercobz gelegen sei, die andern platzierten sie in Rennes-les-Bains. Schlussendlich glaubte man noch, dass zwei Städte gleichen Namens in der gallischen Narbonnaise existierten.
Keiner der lateinischen Autoren der sich mit der Geschichte der römischen Eroberung der gallischen Narbonnaise beschäftigt, erwähnt Rhedae oder Rhedesium, respektive eine Diözese die diesen Namen trug. In der Chronik von EUSEBE existiert eine Passage wo der Autor sich darauf beschränkt von einem Vorort zu sprechen der den Namen d'Atax trägt der scheinbar die Wiege der Stadt Limoux sein soll. DU MÈGE hebt in seinen Kommentaren in zweifelnder Form eine Meinung hervor, die wir nicht teilen können. Nach ihm könnten gewisse Zentren der Bevölkerung im Aude einen gallisch-hellenistischen (=griechischen a.d.Ü) Ursprung haben. Dies im Sinne dass, nach der Entstehung der griechischen Handelszentren im Umfeld des Mittelmeers, sich gemischte Kolonien -aus einheimischen Elementen vermischt mit fremden Elementen- in diesem Teil der Narbonnaise gebildet hätten.
Wir wollen hier nicht die Diskussion um die Meinung von DU MÈGE lostreten, eine Meinung, der wir sehr fern stehen. Wir beschränken uns darauf festzustellen, dass er Rhedae nicht zu den Ortschaften zählt, die er als hellenistischen Ursprungs sieht.
Ist die Gründung von Rhedae der Fraktion des Volkes der Tectosagen (Stamm der Kelten; a.d.Ü) zuzurechnen, die am Ufer der Aude wohnten und die man "Atacins" nannte nach dem Namen des Flusses Atax? Wir denken nicht. Diese helle (hellhäutige a.d.Ü) Bevölkerung, hingepflanzt auf einem undankbaren Boden, in einem Land das von weiten Eichen- und Tannenwäldern bedeckt war, hätte nicht die Talgründe verlassen die ihnen gute Unterstände bot und ihnen leicht Existenzmittel sicherte, dank der Beute von der Jagd und der Fischerei. Sie hätten nicht dieses Territorium verlassen, wo die Kommunikation einfach war, und wo man den Nachfolgern der römischen Armee-Detachemente entkommen konnte, dank den Grotten und Kavernen von denen das Gebiet viele aufwies. Die "Atacins" hätten also keinerlei Vorteil gehabt eine Heimstatt, Dorf oder Stadt, auf einem erhöhten Plateau zu bauen, das weder eine leichte Existenz noch Sicherheit garantierte.
Wir werden aufzeigen, dass die Stadt Rhedae nicht von einer einheimischen Bevölkerung gegründet wurde wie dem Stamm der "Atacins"; dass sie nicht eine Gallo-Römische Kolonie war, und endlich, dass sie nicht Gallo-Hellenistischen Ursprungs war. Diese Stadt wurde von Fremden konstruiert, durch Aggressoren und Eroberer. Diese Eroberer kamen nicht aus nordischen Regionen; zuviele Hindernisse hätten sie auf ihrem Marsch behindert und sie hätten sicher nicht mal versucht diese Hindernisse zu überwinden um ein so armseliges Stück Land zu besetzen. Wenn man alles überprüft, kommt man im Gegenteil zur Schlussfolgerung, dass sie vom Süden kamen, das heisst aus der Iberischen Region. Und zudem die Stadt von Rhedae existierte bereits zum Zeitpunkt der Sarazenen Invasion, sie konnte nur gegründet worden sein von denjenigen Vorgängern der Invasion der Gallier, das heisst den Westgoten. Wir sind deshalb überzeugt, dass Rhedae im Ursprung eine westgotische Heimstatt war.
Wir werden einige neue Argumente liefern, die diese Behauptung unterstützen.
Die Autoren sind sich nicht einig über die Orthographie des Namens, den diese Stadt ursprünglich trug. Theodulphe, einer der Gefolgsmänner von Karl dem Grossen, schrieb Rhedae. Auf diversen Akten (Charta) des Mittelalters findet man Redae, dann Redde und auch noch Reddas und schlussendlich Reda oder Rheda. Wir zögern nicht die Version des wissenden (wissenschaftlichen, a.d.Ü.) Bischofs von Orleans zu übernehmen, weil das Werk worin er seine Mission nach Septimanien beschrieb, einem heutigen offiziellen Rapport entsprechen würde. Und zweitens, das Wort Rhedae hat eine Bedeutung das die anderen Varianten nicht haben. Die Römer, in diesem Fall die moderne Bevölkerung, sind die Imitatoren die ihre Sprache anreicherten, indem sie sich von den Nationen mit denen sie in Kontakt standen gewisse Redewendung (Terminologien) aneigneten. Schlussendlich, gemäss den lateinischen Autoren, bedeutet Rhedae Reisewagen (Reisekarren, Fuhrwerk).
Wir übernehmen diese Übersetzung und stellen als Konsequenz fest, dass das Wort Rhedae diese Bedeutung in sich einschliesst und dass der Ursprung der Stadt derjenige ist, dessen Name sie in sich trägt. Rhedae - die Reisekarren- das ist sozusagen ein Zeltplatz, rollende Häuser, regelmässige Abstände, Wohnsitze an einem gewählten Ort, eine Herrschaft im Wald formend, aus Leder und Stoff umgeben von Schanzen. Das ist die Stadt am Anfang. Das ist ein emsiges Kommen und gehen (wie im Bienenstock) von Bewohnern, die ihre Habe mit sich führen. In seinen Erzählungen von der Merowingerzeit sagt uns Thierry, dass die Karren der Westgoten von Büffeln gezogen wurden. Sie waren vierrädrig, und sehr tiefliegend, so dass sie auf allen Wegen passieren konnten. Das waren wahre Häuser auf Rädern, aus Leder und (Korb)Weiden. Dieser grosse Historiker fügt hinzu, dass um die Flüsse zu überqueren, ebenso um sich flussaufwärts oder flussabwärts zu bewegen, die Westgoten Boote hatte, die aus Leder gemacht waren und mit Schilf oder (Korb)Weiden überzogen waren und dass man diese Boote auf dem Rücken tragen konnte.
Welches war der Punkt der gewählt wurde zur Gründung dieser Herrschaft? Das war da bei dieser Extremität des weiten Hochplateaus, das gegen Norden dominiert und die zwei Passagen deckt, die das Gebirgsmassiv vom Corbières mit den Pyrenäen verbindet.
Aus strategischer Sicht konnte die Platzierung eines befestigten Camps, dazu bestimmt das Zentrum einer grossen Bevölkerung zu werden, nicht besser gewählt werden.
Praktisch unzugänglich von drei Seiten, konnte dieses Camp leicht verteidigt werden da es auf der Ostseite an die gewaltige Ebene, Lauzet genannt angrenzt auf der sich eine gewaltige Armee bewegen konnte.
Die Westgoten hatten von den Römern, ihren Feinden, Befestigungsbau gelernt und wir finden den Beweis im Bau des Camps von Rhedae.
Wir versuchen aufzuzeigen, wie die Westgoten dazu kamen, ihr erstes Camp an der Stelle aufzuschlagen wo der Ort liegt, der den Namen Rhedae bekam.
II
Nachdem sie das Hindernis Pyrenäen durch die Klus Passage, heute Pertus, überwunden hatten, eine Passage die auch Hannibal durchquert und deren Überwindung Pompeius zum Triumph erklärt hatte, gelangten die Westgoten 404 bis zur Stadt Collioure, Caucoliberis, und eroberten das Roussillon, das seinerseits, einige Jahrhunderte vorher, einen unabhängige Region war mit dem Namen "Land der Sardons".
Einmal Beherrscher des Roussillon, konnten sie die ganze Gallische Narbonnaise durchdringen. (erobern)
Einer, entlang der Litoralen (dem Flussufer entlang, a.d.Ü) gelegen, führte direkt nach Narbonne. Der andere, der gegen Westen ging, folgte dem Kurs der Gly, durchquerte in seiner ganzen Länge die Senke die umschlossen wird von der Kette der Corbières und den ersten Gegenfestungen der Pyrenäen und führt in die gebirgige Region dort, wo heute, mit dem Wald von Fanges, das Departement Aude beginnt.
Die erste dieser Passagen, stark verteidigt durch militärische Anlagen der Römer, bot einen starken Widerstand und konnte nicht bezwungen werden, ausser von einer kompakten und sehr gut organisierten Armee, die versuchen würde Narbonne direkt anzugreifen. Währenddem sie ihre besten Truppen auf diesen Punkt konzentrierten, versuchten die Westgoten noch auf eine andere Weise Gallien zu durchdringen ohne kompakte Massen einzusetzen. Diese Massen bildeten keine Armee, aber eine Menge (einen Haufen), mehr oder weniger eine Armee, reisend mit ihren Zelten, ihren Karren, ihren Haustieren. Diese menschliche Armee zog der Kette der Corbières entlang, die am Cap von Leucate zum Berg Bugarach führt und dann am Hochtal vom Roussillon endet. Dort angekommen, teilten sie sich in zwei Haufen, deren einer folgte dem Tal von Boulzanne das nach Axat führt entlang der südlichen Seite des Waldes von Fanges, während der andere den Col von St.Louis überquerend und dem Tal Arèse folgend, von dem in alten Schriften häufig die Rede ist als Val Arida, sich nach Norden wandte gegenüber dieser Geländefalte wo später die Dörfer von Saint Louis und Saint Just entstanden und gelangten zu einer grossen Ebene wo das Camp entstand, das zur Stadt Rhedae wurde.
Den Weg den wir beschreiten um eine der interessantesten Episoden der Westgoten-Invasion in der Narbonnaise zu zeigen, ist das Resultat von minutiösen Nachforschungen. Die historischen Studien und die statistischen Arbeiten haben, seit dem Beginn dieses Jahrhunderts, gebildete und wissenschaftlich interessierte Anhänger im Departement Pyrenäen-West. Ein Teil dieses Departements bestehend aus dem Capcir, der Corbière von Sournia, dem Land von Latour und der Grafschaftvon Fenouillèdes, waren Enklaven in der Diözese von Alet.
Während dem wir uns hier mit dem Rhedesium beschäftigen hat die Diözese von Alet zu einem späteren Zeitpunkt praktisch das ganze Gebiet umfasst, (deshalb) mussten wir alle Dokumente recherchieren die diesen Teil der Provinz Languedoc betreffen.
Dies führte dazu, dass wir mit Erfolg die alten geographischen und archäologischen Arbeiten über die Pyrenäen-West konsultierten. Die Grenzen die durch administrative Aufwände gesetzt werden, müssen überschritten werden, wenn es sich bei den Recherchen um wichtige historische Fakten handelt, die sich auf eine heute aufgeteilte Gegend beziehen, die aber wenigstens ein Jahrhundert vereinigt war.
Deshalb mussten wir konsequenterweise für diese Arbeit alles zusammenfassen was an historischer Forschung über das ganze Land Rhedae vorhanden war, ohne uns um Departements zu kümmern, zu denen heute ein Teil der Gegend gehören mag.
Auf der anderen Seite haben wir feststellen können, dass die Domäne der Geschichte von Tag zu Tag zunimmt. Man scheut sich heutzutage nicht mehr, in Büchern oder Chroniken zu graben, in denen von Nationen gesprochen wird, die seit langer Zeit verschwunden sind. Man begnügt sich nicht mehr mit Legenden und Traditionen um aus ihnen historische Teile herauszufinden. Man exhuminiert von Grund auf die Überreste der vergangenen Zeiten; man studiert die antiken Ruinen, die Skelette der der Schlösser und Festungen deren Existenz sich im Dunkeln der Zeiten verliert. Der Geist versucht Mysterien zu sondieren von diesen fast zerstörten Monumenten, aber es scheint, dass die Hand Gottes sie erhalten hat bis jetzt, damit sie heute Zeugnis ablegen können, nicht nur über die Legenden sondern über die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte.
Dies sind die Elemente, die uns geholfen haben, die Vergangenheit des Rhedesiums zu rekonstruieren. Die Spur der Invasion der Westgoten ist gekennzeichnet mit Festungsresten, die wie Fixpunkte (Markierungen, Tafeln) scheinen, die die Passagen dieser Eroberer-Nation markieren. Es entstanden Festungen, starke Schlösser in der Region Rhedesium, weil hier die Wachen stationiert waren, die die Wege bewachten die von Rhedae nach Iberien führten.
Wir widmen in der Folge dieser Erzählung einer jeden dieser Zitadellen, die eine wichtige Rolle in der Geschichte gespielt haben, eine eigene Studie. Hier begrenzen wir uns jedoch in diesem ersten Teil der Arbeit exklusiv über die Entstehung der Hauptstadt von Rhedesium zu rapportieren.
III
Nachdem wir versucht haben den Weg zu finden, den ein Teil der West-Gotischen Nation genommen hatte, um die Gallische-Narbonnaise zu besiedeln, werden wir nun das Sesshaft werden dieser Bevölkerung, an dem Ort wo sie ihre Reise-Karren (Fuhrwerke) anhielten, verfolgen.
Wenn man den Col von Saint-Louis überschritten hat, gelangt man, wie bereits erklärt, zur Hochebene, die nördlich vom Tal Arèse dominiert wird, gegenüber den Wäldern von Fanges, zu einer grossen sandigen Ebene bedeckt mit Wäldern und Heide, die sich zu einer enormen Fläche ausweitet und westwärts, nach einem Weg von acht bis zehn Kilometer zum Fuss des Sporns führt, auf dem sich Rennes-le-Château befindet. Dort, wo sich das Gelände zwischen zwei Hügeln duckt, der eine nach Süden -völlig kahl-, der andere nach Norden auf dem das sich das Dorf befindet.
Durch dieses ebene Gelände fliesst ein Bach, der von Osten nach Westen abfällt.
Dieser Bach, genährt durch eine unregelmässige Quelle, die im Sommer praktisch austrocknet aber im Winter eine Mühle antreibt.
Es ist an diesem Ort, wo das Camp der Westgoten gebaut wurde, dieser Fötus einer zukünftigen Stadt, ein zukünftiges Troja, wie der Dichter sagt.
Reste von Fundamenten unter dem Boden, Ziegelsteine und antike Töpferscherben die man an dieser Stelle gefunden hat, lassen daran keinen Zweifel. Noch vor kurzem, nämlich vor zwei Jahren hat ein Bewohner von Rennes-le-Château, der einen Graben für eine Mauer zog, eine Steinplatte entdeckt, die bevor er sie aufrichtete, eine Grube mit menschlichen Knochen verschlossen hatte.
Im Grab war ein Haufen von Überresten menschlicher Skelette; es war von vier Seiten von grossen Feldsteinen (Steinplatten) umgeben. Die Tiefe dieses Grabes kann nicht mehr verifiziert werden, weil man sich beeilte die Platten wieder auf das Grab zu legen; so gross ist der Respekt die unsere Bevölkerung für die Gräber der Alten hat. Der Ort wo man diese Entdeckung gemacht hat, heisst im Patois (südfranzösischer Dialekt, a.d.Ü.) La Capello, die Kapelle. (a.d.Ü.: d.h. also ausserhalb des Ringes um RlC, Nähe Wasserturm, kann auf der Karte von Jarnac gesehen werden).
Es gab also an diesem Ort ein religiöses Gebäude und eine Grabstätte, das eine wie das andere sehr alt. (antik)
Wenn wir also Beweise für unsere Meinung suchen, dass die Stadt von Rhedae west-gotischen Ursprungs ist, dann finden wir davon Diverse.
Zuerst stellen wir fest, dass bei der kürzlichen Entdeckung in der Nähe von Rennes-le-Château von mehreren isolierten Gräbern oder (Gräber)Gruppen im Talgrund, diese die gleiche Form haben wie das Grab, das man bei La Capello entdeckt hat, das heisst aus nebeneinander gestellten rohen Steinplatten; die Wände und der Deckel formen eine Imitation eines merowingischenen Grabes. Die merowingischen Gräber, die im Norden und im Zentrum von Frankreich existierten, verweisen zurück auf eine Epoche die derjenigen der Wohnsitznahme der Westgoten in der Narbonnaise entspricht.
Wir haben zudem bemerkt, und dies als Hinweis auf einen west-gotischen Ursprung interpretiert, dass die Befestigungen die sich im Umkreis der Festung von Rhedae befanden eiförmig waren und später durch das jetzige Dorf ersetzt wurden. Zudem finden wir einen letzten Hinweis in der Ähnlichkeit der Zitadelle von Rhedae und derjenigen von Carcassonne.
Es ist unmöglich seit dem Anfang der Herrschaft Rhedae zu präzisieren was hier geschah. Nichts desto trotz, kann man annehmen -und dies mit grosser Wahrscheinlichkeit-, dass seine Anfänge nicht so bescheiden waren, wie diejenige von bestimmten Städten und bestimmten Bevölkerungs-Zentren des Mittelalters, wie Dörfer und Höfe deren Entwicklung oftmals eingeschränkt und nicht von Dauer war.
Tatsächlich, es weist alles darauf hin, dass das Camp der Westgoten, vor allem anfänglich, eine Siedlung mit grosser Bedeutung war. Hier wollen wir nicht von abenteuerlichen Nomaden erzählen die hier ihre Zelte aufpflanzten und die Grundlage für eine Stadt legten, die Jahrhunderte brauchte, um sich zu bevölkern.
Das war nicht der Entwurf einer Kolonie auf gastfreundlichem Boden mit dem Ziel Bevölkerung anzulocken. Die Stadt von Rhedae war bevölkert, bevor sie kreiert wurde. Die Fuhrwerke wurden auf diesen hervorspringen Punkt manövriert und die Wege der Fuhrwerke sind quasi in den Boden eingegraben. Die Chefs der Westgoten, die herrschten wie die Chefs von Clans heutzutage in der Herzegowina oder in Montenegro, haben ihre Untergebenen zu diesem isolierten Plateau in gebirgiger Umgebung getrieben und hier die Spitzen ihrer Schwerter eingepflanzt, um vom Gelände Besitz zu ergreifen. Diese Besitzergreifung hat keinerlei Ähnlichkeit weder mit dem Prozess der römischen Legionen die gemischte Kolonien gegründet haben -wo aber das Element des Siegers vorherrschte-, noch mit der Invasion der Vandalen, die nichts als Zerstörung im Sinne hatten.
Dies war die Einwanderung eines Volkes, das kam um seine lebhafte Nationalität mit den Resten der gallischen Rasse zu veredeln, um diese Nation der Gallo-Gothen zu gründen, die so lange Zeit der Dominanz und der Kraft der Franken widerstand.
IV
Die Stadt von Rhedae ist gegründet. Was wird ihre Rolle in der Geschichte des Südens von Gallien sein?
Das ist es, was wir jetzt untersuchen werden.
Diese Rolle war unzweifelhaft in den ersten Jahren ihrer Existenz von geringer Bedeutung, weil während des Laufs des fünften Jahrhunderts die Westgoten, Herrscher in ihrer Hauptstadt Toulouse, ihre Eroberungen bis zur Rhone und der Loire fortsetzten.
Welche Rolle konnte also eine Siedlung haben, die sich in einer Umgebung befand, wo es keinerlei Feinde gab? Als Kriegsplatz hatte sie keine grosse Nützlichkeit. Als Agglomeration von Einwohnern war sie weit davon entfernt die Annehmlichkeiten von Carcassone und Narbonne, ihren Nachbarstädten, zu bieten. Sie war vermutlich während dieser ersten Phase ihrer Existenz, nur eine grosse Einrichtung, halb Camp halb Stadt, umgeben von primitiven Verteidigungsanlagen aus Balken und Pfählen wie dies in unseren Tagen in gewissen Gegenden von Amerika noch der Fall ist.
Es war am Anfang des sechsten Jahrhunderts als die Herrschaft die den Namen Rhedae trug, sich in einen kompletten Kriegsplatz verwandelte. Nach der Schlacht von Vouille, in der Clovis (Chlodwig, a.d.Ü.) der aus Ehrgeiz die religiöse Frage stellte und die Westgoten unter dem Vorwand des Arianismus zu zermalmen versuchte, war die Lage von Gallien komplett verändert. Die Nation der Westgoten wurde zurückgetrieben bis zum Fuss der Pyrenäen und Gallien kam unter die Macht der Franken. Die abnehmende Dominanz der Besiegten liess nach schweren Kämpfen nach. Grosse Schlachten fanden statt in dieser ausgedehnten Ebene die sich zwischen Toulouse und Carcassone ausbreitet, denn die erste dieser Städte (Toulouse) war die Hauptstadt und die zweite beherbergte eines der hauptsächlichsten Arsenale von Alarich II. Im Jahr, das auf die Schlacht von Vouillé folgte, widerhallten in den Corbières und den schwarzen Berge oftmals die Echos vom Kriegsschrei der Soldaten von Clovis, antwortend auf die Beschwörungen in der Abenddämmerung, wie Melopee in der Antike, durch die westgotischen Armee. Beim Berg, der den Namen des unglücklichen Königs trägt, dem Mont Alarich, in der Nähe von Lagrasse gelegen, war das letzte Kampffeld wo die besiegte Nation sich zum letzten Mal erfolglos verteidigte: Aber der Kampf war noch nicht zu Ende.
Die Westgoten wurden nach Spanien vertrieben, behielten aber einen Fuss in Gallien. Sie behielten, ausser dem Roussillon, einen (Gelände-)Fetzen der Narbonnaise. Dieser Fetzen bestand aus allen Territorien die sich vom Norden bis zu den schwarzen Bergen erstreckten und von dort bis zur Rhone, im Westen bis zum Fluss Atax. Carcassonne befand sich im Zentrum dieses Besitzes. Carcassonne war im doppelten Sinne Grenzstadt; da sie die zwei äußersten Punkte der "Gotik" (Gothie - das Land der Goten; a.d.Ü.) gegen Norden und gegen Westen bewachte.
Das Königreich der Westgoten, das Toledo, die stolze spanische Stadt, zur Hauptstadt hatte. Narbonne war der Hauptort dieser neuen Provinz, die Septimanien genannt wurde und Carcassone wurde Sitz der Diözese dieser Provinz.
Der Fall der Westgotischen Dominanz in Gallien war die Morgendämmerung der Kraft von Rhedae. Plaziert auf einem wichtigen Gelände, das das linke Flußufer des oberen Aude beherrschte und welches das Tal des Salz dominierte, das der große Weg zu den Corbières war, erlangte diese Ortschaft unverzüglich eine große Wichtigkeit als Wächter der Wege und der Grenzen. Die Westgoten schätzten ihn als einer ihrer stärksten Kriegsplätze.
563, als Folge der politischen Kriege und auch der religiösen Fehden die provoziert wurden durch die Häresie der Sabellin, wurde König Hiperic, nachdem er sich zweier Brüder entledigt hatte, Chef eines ausgedehnten Territoriums, das keine anderen Grenzen hatte als der Lauf der Aude von den Pyrenäen bis Carcassonne dann die schwarzen Berge und die Cevennen und endlich eine Linie, von den Cevennen ausgehend zum Mittelmeer führend bis zu einem Punkt in der Nähe des Hafens Adge, der sich in der Gewalt der Westgoten befand. Die Provinz Septimanien wurde durch die Eroberung des französischen Königs um etliches verringert.
Es ist deshalb von großer Wichtigkeit, daß während dem sechsten Jahrhundert Septimanien an die West-Seite des Flusses Atax grenzte und als Konsequenz eine Verteidigungslinie etabliert werden mußte durch die westgotischen Könige auf dem rechten Ufer dieses Flusses. Rhedae wurde also eine bedeutende Stadt. Sie war von Wällen umgeben und flankiert von zwei Zitadellen. Sie lag an der Hauptstrasse der Provinz und wurde das Zentrum der Region, der Hauptort einer Diözese mit ihrem Namen und nannte sich Rhedesium.
Aber Rhedae konnte nicht ein isolierte Punkt sein, nur mit der Verteidigung einer langen Frontlinie betraut, die sich von Carcassonne bis zum Herzen der Pyrenäen erstreckte. Das Flußufer wurde mit Festungen versehen, die von Rhedae abhängig waren.
Diese diversen Kriegsplätze, alle um die Wege und Defilees zu bewachen, formten um Rhedae einen undurchdringlichen Gürtel. Sie bedeckten Rhedesium vom Ufer der Aude bis zur Diözese Narbonne.
Wenn man sich Rechenschaft abgibt über die Situation der Westgoten nach der Eroberung durch Chlodwig, wenn man sorgfältig untersucht mit welcher Energie sie Widerstand leisteten während des VI. und VII. Jahrhundert gegen die Unternehmungen der französischen Könige, und schließlich wie sie sich mühten diesen Geländefetzen, genannt Septimanien, zu halten, dann versteht man die bedeutende Rolle die Rhedae während dieser Epoche spielt, Rhedae das so gut gelegen war, um Widerstand zu leisten.
Wenn es noch einen Beweis bräuchte um dazulegen, daß Rhedae eine der wichtigsten Städte der Provinz war, dann finden wir den in der Passage des Gedichtes von Theodolph das wir zitiert haben:
"Inde revidentes te, Carcassonna, Rhedasque. Menibus inferimus nos, cito, Narbo tuis".
Die Stadt, die der Prälat zwei mal besuchte als Kommissar im Auftrag von Karl dem Grossen, und die er zur gleichen Zeit wie Carcassonne nennt, musste eine bemerkenswerte Position in Septimanien eingenommen haben.
V
Wir kommen nun dazu das Andenken an Rhedae zu rekonstruieren und unseren Lesern zu präsentieren, was im VII. Jahrhundert war.
Die Stadt entwickelte sich auf einem Gelände, das man mit demjenigen vergleichen kann, das Carcassone mit seinen Boulevards in Anspruch nimmt. Es war umgeben von einer doppelten Mauer-Wall. Sie war westlich von Gräben umgeben, der den Zugang unmöglich machte. Im Norden war sich durch eine starke Rampe mit einer Festung verbunden, die den Platz des heutigen Dorfes einnahm und das man "Castrum Rhedarium" oder "Castrum de Rhedae" nannte. Die Ostseite, die die einzig zugängliche war, wandte sich einer riesigen Ebene zu, die gute Tarnung bot, da sie heute noch zum grössten Teil wildes Land ist, bedeckt mit Heide und Büschen. Eine zweite Festung, von der keine Reste mehr übrig blieben, erhob sich auf der Südseite, mit einer Distanz von ca. 5 Meter zum Wall. Diese Festung war auf einer Kuppe erbaut und aus rotem Marmor, der einen signifikanten (bedeutsamen, aussagekräftigen) Namen hat. Diese Kuppe die die umgebende Ebene, genannt "le Casteillas" dominiert, ein Wort aus dem Patois das grosses Schloss bedeudet. Sie ist von der Stadt getrennt, duch einen einen tiefen künstlichen Einschnitt im Gelände, durch den sich die Wasser des Baches ergiessen konnten der die Ebene von Ost nach West durchquert.
Die Stadt besass zwei Kirchen, eine unter dem Namen der heiligen Jungfrau die andere unter dem Namen Johannes des Täufers. (a.d.Ü. es ist von der heiligen Jungfrau, d.i. Maria, Mutter Jesu, und nicht von Maria Magdalena!)
Man kann sich ungefähr eine Idee machen von der Anzahl der Zivil- und Militär-Bevölkerung machen, die da eingeschlossen war in diese Stadt mit seinen zwei Zitadellen, durch eine lokale Überlieferung die sagt, dass in Rhedae vierzehn Metzgereien existierten.
Überreste von Amphoren und römische Medaillen die man gefunden hat auf verschiedenen Punkten des Geländes wo, gemäss uns, die Stadt gestanden hat, zeigen die westgotische Dominanz die die ganze Entwicklung während des VI. und VII. Jahrhunderts nahm. Die Resten von Bauten die an verschiedenen Stellen gefunden wurden und die Konfiguration des Bodens sind ebenfalls starke Hinweise um Rechenschaft zu geben über die Dimensionen dieser wichtigen Stadt.
Die Tradition sagt, dass sich ein befestigtes Männerkloster in der Nähe des Stadteingangs auf der Ostseite der Stadt befand. (a.d.Ü. also noch eine Kirche?)
Das Schloss von Rhedae, die Zitadelle im Norden der Stadt, nahm das ganze Plateau in Anspruch auf dem das heutige Dorf steht. Nur hat das Dorf grosse Grünflächen auf zwei Dritteln der Fläche des Plateaus. Weder die Zeit, noch die Menschenhand haben die Form dieses massiven Felsen verändern können der die Form eines abgeschnittenen Kegels hat, der die Ebene von allen Seiten dominiert. Die Felsenfundamente die die Ringmauern trugen, haben den Jahrhunderten widerstanden und die Regelmässigkeit ihrer architektonischen Formen zeigt, dass die Arbeiten von kompetenten Leuten durchgeführt wurden denen zugute kam, dass die Natur mit diesen Felsen die Basis für eine doppelte Steinmauer lieferte. Die antiken Bastionen sind verschwunden, die Gräben aufgefüllt, aber man sieht noch immer diesen intakten kollosalen Steinkranz aus Felsen, der das Oval der Befestigungen bildete.
Die Zitadelle hatte zwei Eingänge, einer im Osten der sich zur Landschaft öffnete und einer im Süden der den direkten Weg zur Stadt mittels einer starken Rampe darstellte.
Wie die römischen Städte waren die westgotischen Städte, selbst wenn sie Kriegsplätze waren, unterteilt in Quartiere mit spezialisierten Tätigkeiten. Sie setzten sich also oft zusammen aus einer oder zwei Städten innerhalb der Stadtmauer, einer oder zwei Zitadellen innerhalb der Zitadelle. Wir finden ein Beispiel bei der Stadt Carcassonne. Die Zitadelle von Rhedae hatte gleiche Bedingungen. Sie war unterteilt in drei Quartiere die noch im heutigen Dorf existierten und die die gleichen Namen ins Patois übersetzt tragen. Das erste hiess "Castrum valens" war auf der Ostseite und heisst heute "Castel de balent". Das zweite, in der Mitte gelegen, hiess "Castrum Salassum", man nennt es "La Salasso". Schlussendlich das dritte, mit "Capella" bezeichnet, heisst heute "La Capello".
Das erste Quartier, "Castrum Valens" genannt, hatte seinen Namen von einem befestigten und bewehrten Tor, das an der Ostseite der Zitadelle war, das heisst auf der Seite, die am meisten gegen Angriffe der Feinde exponiert war, weil es sich gegen die Ebene richtete.
Dasjenige das man heutzutage Salasso nennt, ist heute ein Kornfeld, eine Plattform bildend, die auf der Südseite durch eine schräge Böschung mit der Ebene auf der die Stadt stand verbunden ist. Wenn man in der Erde von Salasso gräbt findet man Mauerwerk, das darauf hinweist, dass hier ein anderes Schloss (Festung) stand. Die lokale Überlieferung bestätigt die Existenz dieser Befestigung, die die Stadt mit der Zitadelle verband. Diese Überlieferung fügt hinzu, dass nach der Zerstörung der Stadt die Zitadelle, die in gutem Verteidungszustand war, noch mehrere Jahrhunderte existierte.
Im Fort von Salasso war ein Pulvermagazin das während eines Brandes explodierte und dabei ein ganzes Quartier und einen Teil der Wälle zerstörte.
Schlussendlich bemerkt man im dritten Quartier, genannt la Capello, die Überreste einer alten Kirche. (a.d.Ü. von hier kommt vermutlich die Aussage einer dritten Kirche, neben den oben genannten, der hl. Maria und Johannes des Täufers)
Die Befestigungen, die Rhedae umgaben sind nicht völlig verschwunden. An gewissen Punkten hat der gewachsene Fels die Unebenheiten bewahrt, die davon kommen, dass sie das Fundament für Mauern aus kubisch behauenen Steinen waren mit 24 bis 25cm Seitenlänge. Ein zweiter Ring aus ähnlichen Materialien konstruiert erhob sich einige Schritte von der ersten entfernt, aber man findet davon kaum mehr Spuren. Das ist alles was übrig geblieben ist von der primitiven (=ursprünglichen) Befestigung der Zitadelle der Westgoten. Der erste Befestigungsring wurde wieder aufgebaut nach dem Albigenserkrieg und ein Teil dieser neuen Mauern existiert noch stellenweise und lässt die westgotischen Wälle durchschimmern.
Eine unterirdische Quelle, in Form einer Zisterne hat ihren Ursprung unter den Nordwällen, sie versiegt nie. (a.d.Ü. diese Quelle soll durch einen Gang mit dem heutigen Château verbunden sein.)
Dies ist das Bild in der Vergangenheit das die Zitadelle von Rhedae bot, eine zweite Stadt an der Seite der ersten bildend. Das war die Stadt in der Höhe, die die Stadt in der Tiefe dominierte und sie effizient beschützen konnte.
Über die zweite Festung, die auf dem anderen Höhenzug lag und den Namen Casteillas hatte, hat uns die Überlieferung nichts hinterlassen. Wir wissen nur, dass anlässlich der Zerstörung von Rhedae die Feinde sich zuerst Casteillas bemächtigten und von diesem erhöhten Punkt aus ihre Attacken auf die Stadt steuerten.
VI
Nachdem wir das Bild untersucht haben, das im VII. Jahrhundert die Stadt Rhedae und seine Zitadelle und sein Schloss oder Festung bot, bleibt uns zu untersuchen, welche Rolle die Hauptstadt von Rhedesium während der Westgotenzeit spielte.
Die Stärke der Westgotenkönige, schon durch ihren Aufstand gegen Chlodwig geschwächt, erhielt ihren letzten Schlag, als der Sieger von Tolbiac sich 508 zum Herrscher von Toulouse machte. Sein Sohn Childebert setzte den Krieg fort aber er konnte als Sieger die Westgoten nicht völlig über die Pyrenäen zurückdrängen. Er konnte nicht mal Carcassonne attackieren, das Chlodwig widerstanden hatte. Die Armeen des Frankenkönigs kreisten die Westgoten am Ende ein, nachdem sie sie durch ganz Gallien gejagt worden waren und nachdem Alarich II in der berühmten Schlacht die seinen Namen trägt, getötet wurde und sein Sohn Amalric von seinem Grossvater Theodorich, König der Ostgoten, nicht genügend unterstützt wurde. Die Heirat des jungen Amalric mit der Prinzessin Clothilde, Tochter von Chlodwig, beendete den langen Krieg.
Von ihrem ehemaligen Königreich in der gallischen Narbonnaise konnten die Westgoten nur die Provinz Septimanien halten und auch diese Provinz nur mit eingeschränkten Grenzen.
Es war in dieser Epoche (501) als Rhedae begann eine bedeutende Rolle zu spielen. Die Franken hatten den Westgoten die befestigten Städte von Toulouse und Uzès weggenommen. Toulouse war die Metropole der Provinz Gothien und gleichzeitig die Hauptstadt des Königreichs. Der Sohn von Alarich II wählte Narbonne als Metropolstadt, nachdem er die Hauptstadt nach Toledo verlegt hatte. Da er wollte, dass die Provinz Septimanien sieben Diözesen bewahrte, richtete er zwei neue (Diözesan-)Städte ein, um Narbonne und Uzès zu ersetzen. Er wählte Elne und Rhedae, aber einem römischen Brauch folgend, wurden diese zwei Städte umbenannt. Während die Stadt Elne, bisher Helena genannt, den Namen Citivas Elnensis bekam, wurde aus Rhedae Citivas Attacensis, die Stadt des Flusses Atax oder des Gebietes von Atax.
Die Historiker haben nur eine vage Intuition von diesen Namensänderungen und da sie sich nicht auf die Bedeutung des Wortes Citivas Attacensis einigen konnten, haben sie uns dieses Problem ungelöst gelassen. So gehen die Meinungen von CATEL und von BESSE, die eine Passage von SCALIGER diskutieren abwechselnd auseinander bezüglich der verschiedenen Interpretationen ihrer Vorgänger. Sie erkannten, dass es sich nicht um Carcassonne handeln konnte, das seit langer Zeit eine Stadt erster Klasse war, auch nicht um Limoux, das um Längen nicht diese Ambitionen hatte, aber sie enthielten sich einer Schlussfolgerung. Sie haben nicht an Rhedae gedacht, das neueren Datums war und darum ist es folglich die Stadt von Rhedae, die in diesem Werk den Namen Citivas Attacensis trägt. Wir unterlegen diese Behauptung mit diversen Beweisen.
Zuerst, Rhedae war der Hauptort einer grossen Gegend, die ihren Namen "Land von Rhédez" trug. Ausserdem wurde Rhedae zu dieser Zeit Bischofsstadt, weil das Land von Rhédez zur Diözese erklärt wurde, ein Brauch der von der römischen Administration stammt, die jeweils ein Gebiet benannten, wenn dieses eine eigene Regierung hatte.
Als der König Reccared, nachdem er dem Arianismus abgeschworen hatte, die Bischöfe von Septimanien einsetzte, fragte er sich, ob er den Bischof in Rhedae plazieren sollte, aber der Prälat der den Sitz von Carcassonne inne hatte opponierte dagegen und bestand darauf Bischof von Carcassonne und Rhédez zu bleiben.
Man kreierte also in Rhedae nur eine Archiediakonie die von einem Domherrn von Carcassonne regiert wurde.
Nichts desto trotz, die Idee einer Kreation eines Bischofssitzes für Rhedae vollzog sich später. Auf dem Konzil, das 788 in Narbonne abgehalten wurde, schlug der Bischof von Elne, Wanderius vor, dass Rhedae Diözesan-Stadt werde und Hauptort einer Grafschaft das seinen eigenen Bischof haben müsste, anstatt eine Dependance des Bischofs von Carcassonne zu sein.
Diese Bitte wurde nicht erfüllt, aber eine Entscheidung des Konzils war es, die Diözese von Rhedae von Carcassonne loszulösen und in spiritueller Hinsicht dem Erzbischof von Narbonne zu unterstellen, der Primas von Gallien war.
Der Bischof von Carcassone war gut beraten, als er unter König Reccared insistierte dass die Diözese Rhedae mit derjenigen von Carcassonne vereinigt bleiben solle. Tatsächlich, unter König Wamba im Jahre 680 wurde der Episkopalsitz von Carcassonne durch einen arianischen Bischof besetzt, der durch diesen König unterstützt wurde, und der orthodoxe Prälat etablierte seine Residenz in Rhedae, von wo aus er beide Diözesen verwaltete.
VII
Wir kommen nun zur Betrachtung der Situation von Rhedae unter dem religiösen Aspekt zur Zeit der Westgotenkönige. Es bleibt uns zu untersuchen unter welchem administrativen Regime diese Stadt und sein Gebiet während dieser Epoche standen. Während der ersten Zeiten nach der Gründung dieser Kriegs-Stadt, war sie unter der Autorität des Grafen oder des Konsuls der an der Spitze der Diözese Carcassonne stand und wurde durch einen Vize-Konsul regiert, der den Titel Vic Arius trug aus dem später der Ausdruck "Viguier" (Verweser) hervorging. Als diese Stadt in den Rang einer Reichsstadt durch König Alarich erhoben wurde, wurde die Gegend von Rhedae zu einer Grafschaft und hatte zur militärischen und zivilen Regierung einen Grafen oder Konsul.
Diese Institution wurde gegen Ende des 8. Jahrhunderts durch König Wamba bestätigt als er die Diözesen von Septimanien reorganisierte und deren Grenzen fixierte.
Die Grafschaft der Diözese von Rhedae grenzte auf der Südseite an die Diözese von Urgel, im Osten an die Diözesen von Elne und Narbonne und im Norden an die Grafschaft von Carcassonne. Auf der Westseite war Grenzland, weil der Fluss Atax die Grenze zum Königreich der Franken bildete.
Man sollte über diese Frage der Grenze zwischen den zwei Königreichen länger nachdenken, als dies einige Historiker gemacht haben. Es war nicht strikte der Lauf des Atax der die Grenze zwischen den Territorien der Franken und der Westgoten bestimmte. M.CROS-MAYREVIELLE in seiner Geschichte der Grafschaft von Carcassonne lehrt uns, dass die Grenzen die das Carcassez von Aquitanien trennten vom Norden und Westen bei den Forts Cabardés und Montréal lagen, die beide den Westgoten gehörten.
Wir haben allen Anlass zu glauben dass die Schlösser der Westgoten von Alayrac, Rouffiac und Cépie auch eine Aussengrenze waren, auf dem linken Ufer der Aude in der Grafschaft von Carcassonne.
Was die Grafschaft von Rhedae betraf, war sie auf diesem Ufer des Flusses geschützt durch die Türme oder Schlösser von Cornanel, Roquetaillade, Antugnac und Brenac die die Westgoten konstruiert hatten um sich gegen ihre ungeliebten Nachbarn abzusichern.
Ab dem Tal von Brenac, das das Ufer der Aude mit dem Land des Sault verbindet, wendet sich die Grenze nach Westen dann wendet sie sich gegen Belesta und erreicht in Spanien das Gotische Königreich. Das Land des Sault, das Donazan und das Capcir befinden sich als Enklaven ganz in der Grafschaft Rhedae.
So war also die Situation der Diözese von Rhedae als die Invasion der Sarazenen der Herrschaft der Westgotenkönige ein Ende machte und die Bestimmungen der Stadt Rhedae sich veränderten.
VIII
Schauen wir kurz, was die Bestimmung von Rhedae während der Herrschaft der Sarazenen war. Alles lässt vermuten, dass die Westgotenstadt von den neuen Eroberern als ein starker und nützlicher Ort angesehen wurde, den man erhalten musste, da er die Wege zu den Pyrenäen bewachte. Es war ein zu gut plazierter strategischer Ort um ihn zu zerstören oder um ihn aufzugeben, da er die Verbindung mit den Grenzlinie garantierte. Was dazu beiträgt diese Meinung zu bilden ist, dass die Sarazenen auf dem Col von St.Louis eine starke Festung errichteten, also in kurzer Distanz zu Rhedae; von dieser sieht man noch einige Ruinen die den Namen "Schloss der Mauren" tragen und das den militärischen Weg bewachte der sich vomTal der Aude ins Roussillon hinzog.
Zudem bestätigt der Historiker MARAC, dass während der sarazenischen Besetzung die Erzbischöfe von Narbonne von ihrem Metropolitansitz verjagt wurden und sie sich nach der Stadt Rhedae zurückzogen. Zudem ist da die Überlieferung die uns dabei hilft zum Schluss zu kommen, dass die Stadt mit der wir uns beschäftigen, in dieser Epoche erhalten blieb mit aller ihrer Bedeutung; die Überlieferung lernt uns dass die Sarazenen in ihrer Umgebung einige Dörfer gründeten unter anderem ein Bevölkerungszentrum das sich heute auf ein kleines Dörfchen reduziert hat das nicht weit von Rennes-le-Château entfernt ist mit Namen la Maurine. (Die Maurin)
Trotz den permanenten Kriegen die während dem ganzen VII Jahrhundert aufeinander folgten und das Rhedaesium nacheinander unter die Herrschaft der Westgoten und Sarazenen brachte, bis dann Karl der Grosse sich als Herrscher etablierte, konnte die Hauptstadt dieser Gegend ihre Bedeutung bewahren. Ein Fakt beweist das: Die Zählung die 782 gemacht wurde von den Dörfern des Rheddaesiums die zum Gebiet der Kirche von St.Just von Narbonne gehörten, die aussagt, dass diese Gegend nicht mehr diese Öde, fast Wüste war wie in den vorhergehenden Jahrhunderten, als es sehr wenig Einwohner gab, deren Häuser sich unter den Mauern der Festungen ballten. Aber die Stadt von Rhedae figuriert nicht in dieser Zählung und das sagt etwas aus über die (mangelnde) Kraft der Erzbischöfe von Narbonne, sie konnten der Enklave in ihrer kirchlichen Domäne, der alten Westgotenstadt nicht mehr dreinreden, sie hatten nur ein Recht zur kirchlichen Rechtsprechung, ein Recht das gewährt wurde durch einen Entscheid des Konzil von Narbonne 788.
Andererseits, alle die Veränderungen die sich in dieser Gegend ereigneten durch die Kreation von zahlreichen Bevölkerungszentren, zeigen auch den Vorteil eines florierenden Zustands der Stadt die die Hauptstadt war. Schliesslich, während des langen Krieges den Pippin und Karl der Grosse führten, um die Sarazenen vorerst bis zum Fuss der Pyrenäen zu drängen und dann darüber hinaus auf die andere Seite des Gebirges, war es nötig sich einen befestigten Platz zu bewahren, der eine vorgerückte Sperre gegen die spanische Grenze war. Auch als die Macht des grossen Eroberers konsolidiert war, als er königliche Botschaften sandte um die bedeutendsten Städte von Septimanien zu besuchen, beschrieben diese königlichen Abgeordneten Rhedae als Stadt die, bescheiden ausgedrückt, den Titel einer königlichen Stadt tragen durfte. Es war in dieser Epoche, als das Rhedesium in eine neue Organisation von Diözesen zerstückelt wurde, gelegen an den Grenzen der Pyrenäen und in benachbarten Gegenden. Die Gegend von Fenouillèdes wurde aufgelöst und wurde eine separate Grafschaft. Das Rhedesium, das eine bedeutende Diözese war, wurde auf eine kleinere Grafschaft reduziert, als Ableger von der Grafschaft Carcassonne. Der Pagus Rhedensis behielt seine Autonomie, aber er war nur noch ein Geländefetzen der in den folgenden Jahrhunderten noch mehr zerstückelt wurde.
Nichts desto trotz bewahrte die ganze Gegend die generelle Bestimmung des Rhedesiums, aber es war nie mehr, seit dieser Epoche, dass in der modernen Diplomatensprache das Rhedesium als geografischer Begriff gebraucht wurde.
IX
Wir kommen nun zu einer neuen Phase in der Existenz von Rhedae.
Die alte Westgotenstadt ist zu einer Grafenstadt geworden. Mal war sie an die Grafschaft Barcelona angelehnt, mal unter der Herrschaft der Domäne der Grafen von Carcassonne, sie nahm einen bedeutenden Rang unter den kleinen Königreichen innerhalb des grossen Königreiches ein. Dann, 957, wurde das Rhedesium zur Apanage zugunsten von Odon, Sohn der Prinzessin Ermessinde.
Während eines Jahrhunderts waren die Nachfolger von Odon oder Eudes Landgrafen von Rhedae und diese Periode markiert die bedeutendste Phase der Existenz der Stadt, die die permanente Residenz eines souveränen Herrschers war. In dieser Zeit spielte Rhedae eine fast so wichtige Rolle wie Carcassonne. Tatsächlich konnte die Stadtrivalin auf dem Gebiet dessen Hauptstadt sie war, nur geringen Einfluss nehmen. Limoux war nur ein kleines Dorf das von Pierre de VAUX-CERNEY "Castrum limosun in territorio Redensi" genannt wurde. Alêt war der Sitz einer bedeutenden Abteil, aber um diese gruppierte sich nur eine Villa (Villaria) oder ein Dorf. Quillan war ebenfalls ein kleines Dorf das Teil der Domäne der Erzbischöfe von Narbonne war. Die Stadt Rhedae war wie ein Stern in der Umgebung der Schlösschen, der Prioreien, der Burgen und der Dörfern die die Gegend überzogen. Sie war auf dem Höhepunkt ihrer Glorie da in ihren Maueren praktisch im Hof der Grafen sich die Feudalherren von Termes, von Pierre-Pertus, von Castelpor, von Puylaurens, von ANIORT, die Äbte von Alêt und von St.Polycarpe, die Kastellane von Carderone, von Castillon, von Arce, von Blanchefort, von Brenac und viele andere aufhielten, deren Aufzählung jetzt zu lange dauern würde.
Es war ebenfalls in Rhedae wo sich regelmässig einige reiche Vasallen traffen, die darauf aspirierten Schlossherren zu werden, die Verwalter der Klöster von Cubière, von St.Martin-de-Lys und schliesslich die Oberen der Prioreien von Montazels, Espéraza, Luc, Arques und Couiza.
X
Die Rolle der Stadt Rhedae verringerte sich ab dem Beginn des elften Jahrhunderts, wie sich auch das Gebiet verringerte, dem sie ihren Namen gab.
Raymond II war der erste Graf der separaten Grafschaft Rhedesium. Nach seinem Tod, 1062, wurde die Grafschaft erneute mit derjenigen von Carcassonne zusammengelegt.
Einige Jahre später, am 6. September des Jahres 1067, Ermengarde -Tochter von Pierre RAYMOND, Graf von Carcassonne- und ihr Mann Raymond BERNARD, Vizegraf von Bézier und Albi verkauften die Grafschaft Rhedae mit allen ihren Ablegern an Raymond ROGER, Graf von Barcelona und an Almodis, seine Frau. Hier beginnt der folgende Vorgang: "Vendimus tibi totum commitatum de Rhedae eum omnibus suis pertinentibus, etipsos ambos castros de Rhedez...".
Bei diesem Verkauf gibt es eine bemerkenswerte Sache über die sich die Historiker bis jetzt nicht aufgehalten haben; das sind die Worte ambos castros de Rhedez, die man bis jetzt mit die zwei Schlösser von Rhedae übersetzt hat. Gemäss unserer Meinung ergibt diese Interpretation keinen Sinn. Tatsächlich bemerkt man im Text so klar und so vollständig betreffend diesen Verkauf, dass es nicht um die eigentliche Stadt Rhedae geht, wie in anderen authentischen Dokumenten die aus der gleichen Epoche stammen. In diesem Akt, in dem alles minutiös und detailliert aufgeführt ist, wird stattdessen der Ausdruck: vendimus tibi civitatemd de Rhedae erwähnt.
Aber eine solche Diskrepanz sollte es nicht geben.
Als Konsequenz wurde diese Redewendung von civitatem von Rhedae, die man in diesem Akt zu erwartet, ersetzt durch die andere präzisere Redewendung "ambos castros de Rhedae".
Hier die Erklärung dieser Variante, dieser neuen Bezeichnung.
Diese Worte ambos castros de Rhedae, stehen für die zwei befestigten Städte von Rhedae, die obere und die untere Stadt, wie man es zwei Jahrhunderte später von Carcassonne sagen kann.
Wir insistieren nicht länger auf diesem wichtigen Punkt, der ein ganz neues Licht auf die Stadt von Rhedae wirft.
Wir suchen Beweise zur Unterstützung unserer These über die Konfiguration von Rhedae, auf die gleichzeitige Existenz der westgotischen Stadt in der Ebene und seiner Festung auf dem Höhenzug, die beide umrundet waren von einer Reihe von Befestigungen und so zwei Städte in einer Stadt bildeten. Dieser Beweis, hier ist er. Sie (die Stadt) wird 1067 verkauft.
Aber dieser Verkauf enthielt auch andere Sachen. Dies ist, um es so zu sagen, das Sinnbild von Rhedae, das Zeichen seiner Wichtigkeit; weil in diesem authentischen Akt der die Grafschaft Barcelona in den Besitz des Rhedesiums bringt, keine andere Stadt erwähnt wird, kein anderes Städtchen, nicht mal eine Burg war genügend interessant um erwähnt zu werden.
Dieser Akt sagt, nachdem er die beiden befestigten Städte von Rhedae erwhnt hat: "Vendimus totos alios castellos qui in jam dicto comitatu sunt, et totas illrum castellanias in super, et totas abbatias... cum omnibus ecclesiis, villis, domibus et molendinis et molendariis...".
Dieser Verkauf vermerkt auch im Detail alle Herrschaftsrechte die zum Titel eines Grafen von Rhedae gehörten. Diese Rechte waren mehr als herrschaftlich, sie waren hoheitlich und die Grafen von Rhedez die sie ausübten konnten sich mit den Grafen von Carcassonne und Barcelona messen.
Schliesslich beurkundet der Akt eine abschliessende Aufzählung bezüglich der Nachbarschaften der Grafschaft.
Hier die Details:
- Im Osten an die Grafschaft Narbonne
- Im Süden an die Grafschaften von Roussillon, von Conflent und von der Cerdagne.
- Im Westen an die Grafschaften von Toulouse.
- Im Norden an diejenige von Carcassonne.
Das beweist, dass die Comitatis Rhedensis bedeutender war als die Comitates Carconnensis, weil sie als Enklaven das Land von Sault, das Donazan, das Land von Fenouillèdes, das Land von Pierre-Pertuze und das Land von Termes einschloss.
Der grössere Teil dieser Territorien bildeten jedoch unabhängige Gebiete oder kirchliche Domänen und so hatte die Grafschaft von Rhedae auf verschiedenen Gebieten ihres kleinen Königreiches nur Ehrenrechte. Sie konnten Souveräntitsrechte ausüben, Geld schlagen, Märkte und Ausstellungen einrichten, Recht sprechen oder dies ihren Vasallen und deren Offizieren überlassen, dennoch war ihre Macht oft illusorisch.
XI
Als Folge dieses Verkaufs im Jahre 1067, war das Rhedesium nur noch ein Anhang zur Grafschaft Barcelona und die Stadt Rhedae eine einfache Landgrafenstadt. Wegen diesem Bedeutungsverlust der Westgotenstadt ist es nützlich andere Ereignisse zu betrachten, die die Konsequenz von gewichtigen Vorkommnissen waren, die sich in dieser Provinz gegen Ende des elften Jahrhunderts ereigneten. Einige kirchliche Herrscher weigerten sich, sich den weltlichen Herrschern zu unterwerfen.
Auf der anderen Seite entwickelte sich das bürgerliche Element in den grösseren Bevölkerungszentren. Schliesslich bekriegten sich einige Feudalherren unter einander um der gräflichen Autorität zu widerstehen. Solche Umstände favorisierten im Rhedesium die Entwicklung von gewissen Städten, die begannen eine bedeutende Rolle unabhängig von Rhedae zu spielen. Das war in erster Linie Limoux, eine einfache Burg, die dazu tendierte die Hauptstadt der Gegend zu werden. Das war auch Alêt, das unter dem Einfluss seiner Fürstäbte sich in eine Stadt mit angenehmen Vorteilen verwandelte. Schliesslich Caudiès und Quillan, die nicht mehr unbedeutende Dörfer zu Fusse alter westgotischer Festungen waren. Rhedae verlor was es gewonnen hatte in einer Zeit wo der Geschmack des Luxus und des guten Lebens sich in der hohen Gesellschaft und im Bürgertum ausbreitete, wegen dieser Rivalenstädte, die besser dotiert waren in Bezug auf Sonne und Klima. Die alte westgotische Heimstatt, auf einem wilden Plateau gelegen, bot keine Annehmlichkeiten. Belebte Gewässer, Blumen, schöne Bäume und Gemüsekulturen fehlten hier. Rhedae begann deshalb seinen Rang zu verlieren.
Die Macht der Grafen von Barcelona auf das Rhedesium war von kurzer Dauer und die Gräfin Ermengarde kehrte wieder in das Gebiet zurück, das sie verlassen hatten. Im Streit der folgte, um wieder in den Besitz ihrer Rechte zu kommen, wurde sie energisch durch ihre Vasallen unterstützt. Die Offiziere, die sie vorgesehen hatte für die Herrschaft in den grossen Städten waren Feuer und Flamme für ihre Sache und die Geschichte berichtet, dass 1180 Betrand, Sohn von Pons, der für sie die Festung Rhedae kommandierte, schwor die Herrschaft des Gouverneurs von Carcassonne zu imitieren und ehrenhaft die Stadt Rhedae zu verteidigen mit seinen Türmen und Festungen. Vier Jahre später, schwor Betrand ATON, Sohn von Ermengarde, seiner Mutter den Treueid für die zwei Festungen von Rhedae, pro ambi castris. Noch immer dieselbe Beschreibung wie beim Verkauf von 1067. Die Stadt von Rhedae war jedoch nicht mehr die Residenz der Grafen.
Ein Gouverneur oder Verweser, ein Vikar kommandierte für die Grafen. Das war nicht mehr der Sitz eines Hofes, der Ort wo sich die Feudalherren der Gegend versammelten, aber immer noch die Hauptstadt von Rhedesium, ein stark befestigter Ort, der die Gegend beherrschte und der Besitz der Stadt war gekoppelt an den Besitz der ganzen Gegend. Während der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts bewahrte Rhedae seine Bedeutung. Nach Carcassonne ist sie immer noch die erste Stadt der Domäne der Freiherren. Nach dem Tod von Bernard ATON, als Folge einer Vereinbarung zwischen seinen zwei Söhnen, wurde das Rhedesium zur Apanage des jüngeren Bruders, Raymond TRANCAVEL, Freiherr von Bézier.
Ein neuer Abschnitt begann 1150, und während dieser Zeit besass TRANCAVEL: civitatem que dicitur Rhedas et omnem regionem Redensem con omnibus castris et villis et fortitudinibus qui ibi sunt.
Raymond TRANCAVEL versuchte Rhedae zu erhalten und sie auch zu sichern gegen Ansprüche von Feudalherren der Gegend; seine Macht in dieser Gegend verdankte er den Wällen dieser alten Stadt, die von einer zahlreichen Garnison verteidigt wurde. Deshalb hatte er Autorität über zahlreiche Feudalherren, Schlossherren, Kastellane der Nachbarschaft, über die Äbte von Alêt, die so mächtig und einflussreich waren. Es war in dieser Epoche als Rhedae von einem Verweser namens Pierre de VILAR repräsentiert wurde, der als Entschädigung für geleistete Dienste das Dorf Coustaussa erhielt; ein Ort gegenüber Rhedae, auf dem linken Ufer des Salz.
Die Charta die diese Schenkung enthält ist datiert von 1157. Sie drückt sich folgendermassen aus:
" Dono tibi et infantibus tuis meam villam quae dicitur constantianum... ad castellum ibi faciendum."
Gemäss der Terminologie dieser Charta war das Dorf umgegeben von Befestigungen und Pierre de VILAR musste ein Schloss bauen um die Verteidungsmöglichkeiten zu komplettieren. Der Verweser des Grafen führte diese Bedingung aus.
Das Schloss wurde gebaut und nach den Ruinen die heute noch existieren, kann man sich eine Idee machen wann die Arbeiten etwa beendet waren. Pierre de VILAR zeigte sich erkenntlich gegenüber Graf Roger, der ihm diesen wichtigen Ort zum Geschenk gemacht hatte, denn zum Dorf Coustaussa gehörte viel Land. Als das Schloss, das eine Festung war, gebaut wurde, stellte es Pierre de VILAR unter die Aufsicht von mehreren Feudalherren, Vasallen des Grafen wie er. Dom VAISETTE zitiert eine Treueakte (Lehensakte), datiert von 1172, durch die Oton d'ANIORT, Ugo von CARDERONE und Guillaume d'Arce auf die heiligen Evangelisten der Kirche von Limoux schworen, das Schloss von Coustaussa zu erhalten und verteidigen zu Wohle seines Herrn Pierre de VILAR, Verweser von Rhedae und zum Wohle des Grafen Roger von Bézier.
Der Graf Roger hatte 1158 von seinem Vater Raymond TRENCAVEL die Stadt Carcassonne und die Stadt Rhedae, civitas Rhedensis, als Geschenk erhalten. Diese Schenkung wurde bestätigt durch das Testament von Raymond de TRENCAVAL. Dieses Testament ist in lateinischer Sprache geschrieben.
Wir glauben, dass man mit Interesse ein Fragment dieses wichtigen Dokuments lesen würde: En R. Trencavel, per la graci de Deu vescoms de Bezers, ei fag mon testamen... et ei laïssado tota ma terra à Roihairet de Bezers... et daisso soun testimonis Jean Ratiers de Minerva, en Ratiers de Caussada, en Bertrand de Saixac, en Esteve de Serviès. Anno dominici MCLXX."
Ein Jahr danach heiratet Graf Roger Adélaide, Tochter des Grafen von Toulose und und schenkt ihm das Rhedesium und seine Hauptstadt ebenso wie die Burg von Limoux. "Dono tibi Reddam eum toto comitatu Reddensi et burgum Limosum eum suis partinentibus." Dieser Akt ist die letzte hinterlassene Hommage an die Stadt von Rhedae. Nach unserer Meinung ist dies der Abschied von der Hauptstadt des Rhedesiums. Man nennt sie nicht mehr amba castri de Rhedez, man spricht nicht mehr von citivas Rhedensis ; schliesslich trägt sie nicht mehr den Namen Rhedae der sich eine spezielle Bedeutung erworben hatte, weil er Pluralform hatte, weil er zwei Städte in einer bezeichnete; die Stadt oben und die untere Stadt. Man nennt sie Rheda, die Stadt, das heisst nur eine einzige Stadt.
Nachdem man diesen Akt gelesen hat, vermutet man, dass die alte westgotische Stadt zerstört wurde. Diverse historische Fakten, die wir sukzessive gruppieren wollen, beweisen, dass diese Annahme nur für Stadt unten begründet ist; die grosse Stadt die in der Ebene erbaut wurde ist verschwunden und was noch bleibt vom alten Rhedae ist nur seine Zitadelle, die obere Stadt.
XII
Seit als Folge des Verkaufs 1067 durch die Gräfin Ermengarde, das Rhedesium in den Machtbereich von Raymond Roger I und seine Frau Almodis überging -für einen Preis von elfhundert Goldunzen, haben die Grafen von Barcelona niemals mehr ihre Rechte auf dieses Gebiet aufgegeben. Während nahezu einem Jahrhundert konnten sie diese Rechte jedoch nicht ausüben, da die Grafschaft Barcelona getrennt war vom Rhedesium durch die Grafschaft Roussillon, die Cerdagne und das Conflent. Aber die Grafen von Barcelona und die Grafen vom Roussillon lagen öfters im Konflikt wegen des Besitzes vom Vallespir, dem Land von Bézalu und eines Teils des Flusstales; aber die Eroberung des Rhedesium hatte zur Konsequenz, daß diese Gegend, anstatt die Domäne der Herren von Barcelona zu vergrößern in den Besitz ihrer furchtbaren Nachbarn, den Herren des Roussillon geriet. Dieser Zustand der Dinge dauerte bis zum Tag als der König von Aragon, Alphonse II, der auch Graf von Barcelona war, mächtig genug war um die Rechte auf das Rhedesium wieder durchzusetzen. Die Annalen des Roussillon haben dieses Andenken an die historische Tatsache bewahrt. Alphonse II wurde Graf von Roussillon, gemäß einem Testament mit Datum vom 4. Juli 1172 mit dem Gérard, Sohn des Gausfred II, Herr dieser Grafschaft sein Erbe so regelte, auch wenn er eigentlich keine Rechte (auf die Grafschaft) hatte. Die Barriere, die die Grafschaften Barcelona und Rhedesium trennte, existierte nicht mehr. Als er Herr des Roussillon war, konnte Alphonse II seine ehrgeizigen Ambitionen verwirklichen.
Er lag schon im Krieg mit Raymond V, Graf von Toulouse und der Beginn dieses Krieges wurde erzwungen durch Roger II, Graf von Bézier, von Carcassez und vom Rhedesium. Man stellt eine gewisse Konfusion in den Schriften der Historiker fest betreffend dieses Krieges der zwischen den zwei mächtigen Nachbarn ausbrach. Wir haben nicht die Absicht Licht in diese Unklarheiten zu bringen.
Wir stellen nur fest, dass der Vizegraf von Bézier zuerst 1167 der Allierte des Königs von Aragon war, um ein wenig später sich auf die Seite des Grafen von Toulouse zu schlagen, da zwei wichtige Akten die perfekte Übereinstimmung, die zwischen den beiden um 1171 herrschte, schildern. Die erste dieser Akten ist das Versprechen, in Form eines Eides, in dem der Graf von Toulouse sich verpflichtet Roger zu helfen und zu beschützen. Die zweite dieser Akten ist die Heirat von Roger mit Adelaide, Tochter des Grafen Raymond. Wir sind darum geneigt zu glauben, dass der König von Aragon bereits zu dieser Zeit die Waffen gegen den Vizegrafen Roger richtete und ins Rhedesium eingedrungen war, um es zu erobern.
Es war zu dieser Zeit, als Rhedae zerstört wurde. Es war 1170 oder 1171 als die alte Westgotenstadt unter den Vorstößen des Königs von Aragon fiel. Aber auch wenn die eigentliche Stadt völlig ausradiert wurde, die Zitadelle blieb noch bestehen und dominierte mit ihrer imposanten Masse die ganze Gegend. Darum konnte der Vizegraf Roger in den Klauseln seines Heirats Kontraktes mit der Gräfin Adelaide, die Domäne Rhedam, d.h. die Zitadelle, die befestigte Stadt mit dem zugehörigen Gelände, überschreiben. Wir müssen an dieser Stelle keine neue Beschreibung geben von dieser Zitadelle, die so massiv befestigt war und in so einer vorteilhaften Lage war, dass sie später auch den Attacken des Simon von MONTFORT widerstehen konnte, sofern sie mit genügend Truppen zu ihrer Verteidigung bestückt war.
Es scheint, dass König Alphonse II mit seiner Eroberung nicht alle Früchte ernten konnte, die er sich erhofft hatte. Er konnte zwar die ganze Gegend verwüsten und er konnte die Stadt Rhedae erobern und sie zerstören, aber es gelang ihm nicht seine Macht im Rhedesium zu konsolidieren. Wir haben ja gesehen, dass tatsächlich 1171 der Graf Roger die Domäne der Gräfin Adelaide zuwies: Reddam cum toto comitatu Reddensi. Er protestierte gegen die spanische Invasion und wurde dabei von seinen Lehnsherren, seinen Vasallen unterstützt.
Es war in dieser Zeit, als Pierre de VILAR, der Rhedae nicht verteidigen konnte, weil er nicht über genügend Kräfte verfügte, eine Verteidigungslinie mit mehreren Feudalherren bildete, die auf die heiligen Evangelisten schworen, das Schloss von Coustaussa zu verteidigen, dessen Lehnsherr er war.
Pons von Amely, Abt von Alêt verstärkte die Verteidigung des Schlosses, diese alte westgotische Festung und umgab die Stadt mit Wällen und Bollwerken.
Der Erzbischof von Narbonne, der Quillan und diverse andere Burgen oder Dörfer besass, widerstand den Forderungen des Königs von Aragon.
Die Herren von Termes versetzten die Schlösser von Auriac, Albières und seine Nachbardörfer in Verteidigungszustand.
Alphons II war der effektive Herrscher des Teiles von Rhedesium, das an das Roussillon angrenzt. Er hatte die Festungen die die Westgoten erbaut hatten in seiner Gewalt: Castel-Fizel, Puylaurens im Land Fenouillèdes und auch das Schloss Fenouillet, das dieser Graf kommandierte. Schließlich besaß er auch das Gelände das sich bis zum Tal der Aude erstreckt auf der einen Seite und bis zum Tal der Salz auf der anderen Seite; beim Zusammenfluss dieser beiden Flüsse, beim diesem Punkt wo jetzt das Schloss von Couiza steht, war die Grenze seiner Eroberung. Es existiert tatsächlich, gegenüber dem Schloss eine große Felsmasse deren abfallende Flanke bis zum Aude abfällt und wie eine kollosale Sperre wirkt bis zum kulminierenden Höhepunkt, der das Tal beherrscht.
Dieser felsige Steinblock, der wie man sagt, von Menschen geteilt wurde, heisst roc de France, und die Überlieferung bestätigt, dass man früher, eingemeißelt in die raue Oberfläche des Felsens eine riesige Hand sah, die -so sagt man- als ein heraldisches Zeichen die Waffen von Aragon repräsentierte.
Es ist auch in dieser Zeit der Eroberung eines Teils des Rhedesiums, in der die Kriegstürme oder Signaltürme gebaut wurden die man früher in der Gegend sah und von denen nur wenige Spuren geblieben sind. Die katalanischen Autoren sind sich einig, dass diese Türme, einst zahlreich auf gewissen Punkten, das Werk der Könige von Aragon waren. Die einen Türme, Kriegstürme genannt waren an den Läufen und Strassen, während die anderen, die Signaltürme, auf den Kulminationspunkten der Berge waren. Als Alphons II die Stadt Rhedae zerstörte, machte er die Befestigungen dem Erdboden gleich und es blieben nur zwei Türme übrig, die sich an die Ringmauer auf der Süd- und auf der Westseite anlehnten. Einer wurde in neuerer Zeit zu einer Windmühle umgewandelt durch einen Herrn von Rennes-le-Château. Der Standort dieser Türme hat uns geholfen ungefähr die Fläche zu bestimmen, die die westgotische Stadt einnahm.
XIII
Es verbleibt uns noch die Ursachen zu untersuchen die es erleichterten Rheda einzunehmen und zu zerstören. Gegen Beginn des zwölften Jahrhunderts, nahm die Bevölkerung der Stadt ab, zugunsten von Limoux und von Alêt. Die Kriege auf dem heiligen Boden gaben ihm sozusagen den letzten Stoss. Entblösst von Truppen, nur noch von einer ungenügenden Bevölkerung bewohnt, wurde sie zunehmend von den Grafen denen sie gehörte, vernachlässigt und verlassen. Sie fanden den Unterhalt der Bollwerke dieser großen Festung mit ihrer ausgedehnten Befestigungslinie zu kostspielig. Da sie nur noch den Rang eines zweitklassigen Festungsortes hatte, konnte sie nicht mehr auf große Unterstützung für den Unterhalt von Seiten der souveränen Grafen rechnen.
Alles weist darauf hin, dass sie praktisch ohne Verteidigung war, als die Könige von Aragon sie angriffen. Vielleicht hatten die Offiziere des Grafen Roger sie verlassen und ihre Kräfte und Verteidigungsmittel in der Zitadelle in der oberen Stadt konzentriert, die ja dann auch nicht in die Gewalt der aragonesischen Truppen fiel. Die Überlieferung bemächtigte sich dieser großen geschichtlichen Tatsache nur sehr vage.
Sie erzählt nur von einer großen Armee die von der spanischen Seite kam und sich Casteillas bemächtigte, diesem vorgelagerten Fort von dem wir gesprochen haben und das die Annäherungen an Rhedae von Süden bewachte; einmal Beherrscherin von Casteillas attackierte und zerstörte diese Armee die Stadt in der Ebene.
Wenn noch einige Zweifel betreffend den historischen Tatsachen die wir besprochen haben verbleiben, wenn einige unserer Leser es vorziehen die Meinung von gewissen Historiker zu teilen, die glauben, dass die Stadt von Rhedae anlässlich der Albigenserkriege um 1220 zerstört wurde, können wir zugunsten unserer Meinung einen Beweis zitieren, der unserer Ansicht nach eindeutig ist. Das ist ein Akt vom Monat August 1885 durch den der Vizegraf Roger ein Gebiet das er im Schloss besaß einem seiner wichtigsten Offiziere gibt, castrum de reddas.
Aber da man nicht ein Gebiet in einer wichtigen Stadt vergibt, die die Hauptstadt der Grafschaft ist, beweist dieser Akt, dass die Stadt zu dieser Zeit nicht mehr existierte. Aber die Zitadelle hatte Alphonse II widerstanden, das Land Rhedesium wurde jedoch zerstückelt. Tatsächlich existierte ein Akt, ausgefertigt 1193 durch den König von Aragon, drei Jahre vor seinem Tod, zugunsten des Grafen von Foix, der gemäß diesem Akt in den Besitz der Länder von Pierre-Pertuze, der Grafschaft von Fenouillèdes und deren Ableger kam. Das beweist, dass das Rhedesium nicht mehr existierte.
Wir können hier also schreiben:
FINIS RHEDES II.
Wir können auch schreiben:
Finis Rhedarum; weil in der Realität die alte Wohnstätte der Westgoten, die befestigte Stadt Rhedae, die eine markante Rolle in der Geschichte während mehr als fünf Jahrhunderten spielte, nicht mehr existierte, aber ihre Zitadelle existierte noch und wir werden jetzt die kurzen Phasen ihrer zukünftigen Existenz oder vielmehr ihrer Transformation verfolgen.
XIV
Das dreizehnte Jahrhundert beginnt und mit ihm der Albigenserkrieg. Die Geschichte weist castrum de Rhedae keinerlei Rolle zu, währendem sie Notiz nimmt vom Sitz des Schlosses von Coustaussa, der Nachbarin. Es ist wahr, dass das Schloss von Coustaussa das Tal des Salz dominiert, vom Ufer der Aude durch die Corbières und dass dieses Schloss Kreuzzüge verhinderte, sei es am Talboden als auch auf den Höhenplateaus. Es ist wahr, dass eine Handvoll Männer genügte um Coustaussa zu verteidigen, während es einer zahlreichen Garnison bedurfte um die lange Linie der Wälle von Rhedae zu bewachen, dessen Befestigungen zudem gelitten hatten anlässlich der Zerstörung der niederen Stadt.
Vielleicht wurde auch ein Teil der Befestigungsanlagen selbst zerstört und Guillaume d'ASSALIT, der Verweser des Rhedesiums verfügte nicht mehr über die nötigen Mittel um die alte Zitadelle in einen guten Zustand zu bringen. Wie es auch sei, es scheint, dass Rhedae nicht in verteidigungsfähigem Zustand war und der Armee der Kreuzfahrer keinerlei Widerstand leistete. Trotzdem zögern wir nicht zu glauben, dass die Truppen von Simon von MONTFORT sich Rhedaes bemächtigte und da es ein Kriegsplatz war den man bewaffnen oder zerstören musste um sich zu verteidigen resp. um zu verhindern, dass er ein Zentrum des Widerstandes in den Händen des jungen Grafen von Bézier wurde, wurde er niedergerissen und zerstört. Le castrum de Rhedae, die alte Zitadelle die immer noch die Hauptstadt der Gegend war, war nun nicht mehr als eine einfache Burg als der Kreuzzug sein Werk vollendet hatte. Seine Wälle und seine Türme versanken im Boden und wenn die lokale Überlieferung sich nicht irrt, nur noch ein einziger Teil seiner Befestigungen aud dem Boden ragte, nämlich das le castrum salassum oder turris salassa der Hauptturm der gegen Süden stand, dieser Turm von Salasse der später in ein Pulvermagazin umgebaut wurde.
Es existiert noch, als Fragment, ein authentischer Akt der zeigt welch inferiore Rolle Rhedae nach der Eroberung der Kreuzritter spielte. Man nennt sie nicht mehr civitas cité, noch castrum, befestigte Stadt. Man bezeichnet sie mit dem Namen Villa, das heißt Burg, oder kleine Stadt. Wir lesen tatsächlich in einer Charta von 1231 über eine Zählung der Städte, Dörfer und Schlösser die zum Besitz von Pierre von VOISINS gehörten, dem Seneschall des Simon von Montfort.
In dieser Aufzählung figuriert Rhedae unter der folgenden Rubrik:
"Villam de redde pro XXV libris ae IV sols."
Die Burg von Rhedae wurde zum gleichen Preis geschätzt wie Burgaragium, Bugarach, ein wenig unter dem Wert von Cousarum, Couiza und Caderona, Caderone.
Die Kinder des Pierre von VOISIN, Pierre II von VOISINS, Seneschall von Carcassonne, stellte die Verteidigungsfähigkeit von Rhedae wieder her. Er baute die Befestigungen wieder auf und stellte die doppelte Mauer der Wälle wieder her, nur er dachte nicht daran das Schloss das die Zitadelle gegen Osten verteidigte und das man Castrum valens nannte, wieder aufzubauen aber er ließ das Schloss, das heute noch existiert und dem heutigen Dorf seinen (Namen) gibt, befestigen.
Dieses Schloss war nicht einfach ein simples Fort wie das Castrum valens; es war ein stark befestigtes Schloss mit allen möglichen Verteidigungsmitteln und unter anderem eine Feudalresidenz. Dieses befestigte Herrenhaus, von Türmen flankiert, einer viereckig, die anderen rund, ist von einer einfachen Architektur und ohne jegliche Verzierung mit Ornamenten. Ein großer Hofplatz ist ihm vorgelagert auf der Ostseite (und auf den) zwei anderen Seiten umschließt es einen Innenhof und einen Garten der vermutlich auf der Stelle der Gräben errichtet wurde.
Seine Nordfront liegt auf der Linie der Wälle der zweiten Ringmauer.
Rhedae erwarb sich also eine gewisse Bedeutung als Hauptort einer starken Schloßherrschaft. Dieser kleine Ort hatte eine ziemlich große Bevölkerung, weil die ganze Fläche des Plateaus mit Häusern bedeckt war. Man bemerkte zwei Kirchen, eine dem heiligen Petrus geweihte und die andere, die noch existiert, der heiligen Maria Magdalena geweiht. (a.d.Ü. jetzt also Maria Magdalena, nicht mehr Maria der Mutter Jesu und Petrus, nicht mehr Johannes dem Täufer.)
Wenn man mit viel Aufmerksamkeit die raren Überreste der Befestigungen von Rhedae untersucht findet man Fragmente von Mauerwerk aus dieser Zeit und schließlich auch Rest der Wälle, die die Westgoten erbaut hatten.
Die Restauration von Rhedae, durch Pierre II von VOISINS war nicht eine isolierte Tat in der Gegend. Die Geschichte lernt uns, dass nach dem Albigenserkrieg die neuen Besitzer des Bodens, wie die alten Herren auch, ihre Besitztümer wieder an sich brachten, die Schlösser wieder aufbauten die zerstört worden waren. Alle Schloßherrschaften wollten sich gegen die Gefahren eines neuen Krieges wappnen und vorbereitet sein gegen Attacken von marodierenden Kriegshorden die in der Provinz umherzogen.
Rhedae das sukzessive unter die Macht der Nachkommen des Pierre von VOISINS kam, wurde wieder verteidigungsfähig gemacht.
Einer der zwei VOISINS, Pierre III, transformierte den Hauptturm von Salaße in ein Pulvermagazin. Die Truppen der Routiers marodierten in der Provinz Languedoc: die Städte, Burgen und Schlösser plündernd und anzündend.
Und als ob das noch nicht genügend Unglück gewesen wäre, kam 1361 die Pest; sie breitete sich in der Gegend aus entvölkerte die Dörfer fast gänzlich. Das Land begann sich von diesen schrecklichen Vorgängen zu erholen, als ein Korps von Spaniern und Katalanen die Grenze mit dem Graf von Trastamarre überschritten und sich auf das Roussillon und aufs Languedoc stürzte. Alle Barone des Landes bewaffneten sich gegen diese schrecklichen Eindringlinge.
Pierre III von VOISINS, Herr von Rhedae, , dominus le Reddis, wie er sich selber titulierte, stellte sich an die Spitze eines Truppenkorps und rückte in das Land von Fenouillèdes vor, um den Marsch der Feinde zu stoppen; aber er wurde besiegt und konnte ihre Passage nicht stoppen. Verpflichtet auf dem Rückzug zu kämpfen, zog sich Pierre von VOISINS in die Zitadelle von Rhedae zurück und bereitete sich auf deren Verteidigung vor.
Die spanische Armee oder vielmehr diese Korps von zahlreichen Banditen die in der ganzen Gegend Taten höchster Brutalität vollbrachten, verwüsteten das ganze Land von Fenouillèdes, das Land von Pierre-Pertuz und verließen 1362 die Hochplateaus der Corbières um hinabzusteigen gegen das Tal der Aude. Der Chef dieser Banditen, der schon gegen Pierre von VOISINS gefochten hatte, machte sich daran gegen die befestigte Stadt von Rhedae vorzugehen und zu seinem Sitz zu machen.
Die Überlieferung an diese Vorkommnisse hat sich über fünf Jahrhunderte erhalten in diesem unbedeutenden Dorf das auf dem Platz steht wo einst Rhedae war. Wir wissen nichts besseres, als sie hier fast wörtlich niederzuschreiben:
"Eine sehr große Truppe von katalanischen Banditen von den Corbières kommend, traf eines Tages vor Rhedae ein auf dem Weg der vom kleinen Dorf "des Patiassés" (zwischen Rennes-les-Bains und Rennes-le-Château gelegen) herführte. Sie plünderten ein großes befestigtes Kloster an, das vor der Stadt auf der Ostseite, praktisch bei ihrem Eingang lag, an der Stelle der man la Foun de l'Aoussi sagte und zündeten es an. Die Ruinen dieses Klosters existierten noch am Ende des vorherigen Jahrhunderts. (a.d.Ü. Das Kloster hatte sicher auch eine Kirche?) Die Stadt entfaltete einen lebhaften Widerstand aber am Ende musste sie dem stärkeren Feind unterliegen, der über Artillerie verfügte. Das Pulvermagazin von Salasse das angezündet wurde, sprengte eine breite Bresche in die Mauern der Stadt die nunmehr eine leichte Beute für die Angreifer war. Diese, nun die Herrscher des Ortes, schleiften die Befestigungen, zerstörten die Kirche des heiligen Petrus und machten Rhedae zu einem Haufen von Ruinen. Der Herrensitz und einige Wohnhäuser überlebten dieses Desaster."
Zum Beweis der Echtheit dieser Erzählung rapportieren die Alten von Rennes-le-Château, dass man in der Ebene die sich unter dem Dorf erstreckt, Überreste von Waffen und kleinkalibrigen Kugeln gefunden hat.
Schließlich endet 1362 die Stadt Rhedae; das bescheidene Dorf das an ihrer Stelle erbaut wurde, nahm kaum einen Drittel der Fläche ein, die die alte Zitadelle bedeckte; sie behielt nicht einmal ihren historischen Namen Rhedae; heute nennt man es Rennes-le-Château. Dann, wie um den Schleier des Vergessens über die Westgotenstadt auszubreiten, verlor auch die Gegend deren Hauptstadt sie war, Rhedesium oder das Land von Rhedae, ebenso ihren Namen. Es nannte sich nun Haut-Razés (Hohes oder oberes Razés, a.d.Ü.) und war eines der Territorien die die große Diözese von Alêt bildeten.
Zeittafel
Der Grafen von Razés
Unter den Westgoten Königen wurde das Razés zuerst von Verwesern und dann von Grafen regiert, die als Militärgouverneure vom Souverän, der in Toledo residierte, ernannt wurden.
Sie unterstanden einmal direkt der Krone und einmal den Grafen von Septimanien, die die hohe Herrschaft über die Provinz hatten. Die Geschichte hat die Namen dieser Verweser und Grafen von Razés nicht übermittelt.
Wir müssen uns hier also beschränken im Anschluss zu den Notizen über Rhedae die Namen der Grafen und Vizegrafen in chronologischer Reihenfolge aufzuzählen die seit Karl dem Grossen bis zur Eroberung des Simon von MONTFORT die Grafschaft besaßen.
- Guillaume, eingesetzt durch Karl den Grossen 781
- Béra 1er, Sohn von Guillaume 796 (2)
- Argila, Sohn von Béra 840
- Béra II, Sohn von Béra 845
- Die Grafschaft geht 870 an das gräfliche Haus von Carcassonne über und wird Apanage des jüngeren Zweiges der Familie
- Acfred 1er, Bruder von Oliba II, Graf von Carcassonne 870
- Bencion, Sohn von Oliba II 902
- Acfred II, Bruder von Bencion 928
- Arsinde, Tochter von Acfred II, verheiratet mit Arnaud, Graf von Couserans 960
- Eudes, Sohn von Arnaud und von Arsinde 1005
- Arnaud, Sohn von Eudes 1017
- Raymond 1er, Sohn von Arnaud 1030
- Raymond II, Sohn von Raymond 1er und der Gräfin Béliarde 1052
- Die Grafschaft geht auf einen Seitenzweig über, der durch die direkten Nachkommen von Roger 1er, Graf von Carcassonne und Couserans, Sohn von Arnaud und von Arsinde, repräsentiert wird.
- Ermengarde, Enkelin von Roger 1er, genannt Roger-le-Vieux, (Roger der Alte) erbt um 1060, vom Grafen des Razés das ihm sein Bruder Oton hinterlassen hatte, und er seinen Verwandten, den Grafen von Barcelona um 1067 verkaufte.
- Das Haus von Barcelona stellte als zwei Grafen des Razés, nämlich:
- Raymond-Béranger 1er 1067
- Raymond-Béranger II, sein Sohn, wurde 1080 ermordet, er hinterliess einen minderjährigen Sohn. Von den Teilungen und Streitigkeiten die auf dieses tragische Ereignis folgten profiierend, übernahm Ermengarde das Razés wieder in ihren Besitz als Vizegräfin und wurde dabei von den Noblen des Landes unterstützt, die nicht der Herrschaft eines ausländischen Prinzen wie des Grafen von Barcelona unterworfen sein wollten.
- Bernard ATON, Sohn von Ermengarde 1090
- Bernard ATON und die Gräfin Cécile, seine Frau, mussten auf die Erbtitel in ihren Familien verzichten und sich mit dem Titel eines Vizegrafen und Vizegräfin des Razés begnügen.
- Roger, der ältere Sohn von Bernard ATON und der Vizegräfin Cécile, wird Vizegraf von Carcassonne und des Razés 1130. Er nimmt den Titel Vizegraf (Vicomte) wieder an.
- Raymond TRENCAVEL, zweiter Sohn von Bernard ATON, folgt seinem Bruder nach 1149
- Roger-Raymond, sein Sohn , Vizegraf des Razés 1170
- Raymond-Roger, sein Sohn. Vizegraf von Bézier und des Razés 1202 Er stirbt am 10. November 1209, mit 24 Jahren, als Gefangener des Simon von MONTFORT in einem der Türme des gräflichen Palastes in Carcassonne.
- Raymond TRENCAVEL lebte nur noch zwei Jahre nach dem Tode von Raymond Roger, sein Bruder eroberte die Domäne gegen Amaury von MONTFORT 1228 zurück. Als Folge eines Handels den er mit dem König von Frankreich machte, fiel seine Grafschaft der Krone zu.
(1)Diese Notiz über Rhedae wurde von der Gesellschaft der Künste und Wissenschaften von Carcassonne geprüft und wurde am 28. April 1877 dem Kongress der vereinigten gelehrten Gesellschaft in Narbonne präsentiert und figurierte unter den historischen Memoiren die der Öffentlichkeit an der Versammlung der Delegierten an der Generalversammlung unterbreitet wurden.
(2)Die meisten der Historiker haben den Grafen Béra I mit einer Person selben Namens verwechselt, die einige Jahre später Graf von Barcelona war. Das ist einer der Fehler, den man leicht entdeckt, wenn man die Daten überprüft.
Beilage 1
LE COMTE DE RAZES et le DIOCESE D'ALET Notices historiques par LOUIS FEDIE
Membres de la Société des Arts et Sciences de Carcassonne
Ancien conseiller général de l'Aude
L'édition originale de cet ouvrage a été réalisée par Lajoux Frères à Carcassonne en 1880
complété par les notices correspondantes du Dictionnaire Topographique du Département de l'Aude de l'abbé SABARTHES Imprimerie Nationale 1912
Beilage 2
Bemerkungen des Übersetzers:
- Tatsächlich interpretiert Fedie die Quellen teils sehr subjektiv. Er argumentiert ausschliesslich in seinem Sinne, dass Rhedae eine westgotische Gründung sein muss.
- Betreffend das Rätsel von Rennes-le-Château liefert er trotzdem einige gute Hinweise:
- Klar wird dass Gérard de Sède Fedies Buch kannte, und deshalb in seinen Büchern von der grossen Stadt mit 2 Mauerringen die Rede ist.
- Klar wird auch, dass alle anderen von Gérard de Sède abgeschrieben haben, da keiner der angelsächsischen oder deutschen Autoren Fedie gelesen hat.
- (Dies ist zwar eine Unterstellung, aber sehr wohl begründet, wie Fedie sagen würde)
- Die Aussage, dass Fedie von einem Schatz in zwölf Verstecken spricht, die eventuell mit der "Serpent rouge" übereinstimmen, stimmt nicht. In diesem Buch ist an keiner Stelle von irgendwelchen Schätzen die Rede.
- Dieses Buch war Teil eines grösseren Werkes: LE COMTE DE RAZES et le DIOCESE D'ALET.
- Diese Übersetzung ist der Teil "LE COMTE DE RAZES". Betreffend der Schatzverstecke wird es nötig sein, auch noch (mindestens teilweise den Teil der "DIOCESE D'ALET" zu interpretieren.
- In dem Teil der "DIOCESE D'ALET" wird übrigens offensichtlich woher die -falsche- Legende der Königin Blanca kommt.
- Vermutlich hat sich damit die theorie des schatzes der blanca von kastillien erledigt.
- Fedie schreibt ein äussert gewundenes Französisch. Er ist deshalb sehr schwer zu übersetzen, aber er schreibt keine chiffrierten "punischen" Texte, wie Boudet.
- Boudet und Fedie kannten sich.
- Klar wird auch, woher die Aussage der zwei, resp. drei Kirchen kommt. (ich habe im Text Anmerkungen eingefügt)
- Der unterirdische Gang vom Schloss zur Quelle wird erwähnt.
- Spätestens mit dem Fall der Zitadelle wäre ein Schatz in Rhedae geplündert und verschleppt worden. Da jedoch keine historische Quelle von grosser Beute spricht, ist es anzunehmen, dass ein eventueller Schatz vorher in Sicherheit gebracht worden wäre.
- Die Kirche St.Marie Madeleine ist zumindest von den Grundmaueren her, vermutlich älter als ihre erste urkundliche Erwähnung von 1185.
- Die Karte von Jarnac stimmt 100% mit der Beschreibung von Fedie überein.
- (Dort sind alle 3 Kirchen eingezeichnet: Histoire du Trésor de Rennes-le-Château, Seite 183)
© 2004 Baphomet